Sonntag, 18. April 2010

Brot

..
Nachdem ich mich diese Woche einige Tage in Odessa aufgehalten habe, ist mir über die Zeit ein Brot hart geworden, also habe ich gleich am Freitag ein frisches Ciabatta mit Oliven eingekauft.
..
Allerdings habe ich es dann nicht über's Herz gebracht das alte Brot wegzuwerfen, sondern habe mit einiger Mühe bis heute morgen davon gegessen, und erst den allerletzten Rest davon, das steinharte Scherz'l, entsorgt. Darüber ist mir fast das frische Ciabatta entglitten ...
..

..
Nun ist schwer zu sagen, was mich davon abgehalten hat das harte Brot gleich in den Müll zu werfen.
..
Vielleicht kommen diese Skrupel aus frühester Kindheit, wo uns noch eindringlich vermittelt worden ist, wie wertvoll jedes Nahrungsmittel ist, und dass man damit sparsam, umsichtig und nachhaltig umzugehen hat. In's Treffen wurde hier regelmäßig die karge Zeit nach dem Kriege geführt, als es sprichwörtlich auf jeden Brotkrümel ankam.
..
Jedenfalls ist zuhause kein Lebensmittel einfach weggeworfen worden. Trocken gewordenes Brot ist entweder zu Knödelbrot oder Bröseln zerkleinert, oder in einem "Scheiterhaufen" verkocht worden. Wenn es steinhart geworden war, wurden damit wie auch mit anderen Küchenabfällen Hasen gefüttert, welche dann irgendwann später ihrerseits im Kochtopf gelandet sind.
..
Ja, damit hat's wohl zu tu'n, dass ich heute noch kein Brot bedenkenlos wegwerfen mag, weil ich nach wie vor der festen Überzeugung bin, dass das ein Frevel ist!
..

1 Kommentar:

  1. gefällt mir sehr gut, was du da schreibst. genauso wars bei uns zu hause: meine großmutter hat mir das "eingeimpft" und bis heute - bin ja schon einige zeit auf der welt - plagt mich das schlechte gewissen, wenn ich altes brot einmal nicht "verarbeite", weils mich halt nicht freut. Aber ich habe ja noch eine alternative: Über altes brot freuen sich auch die fische und manchmal auch enten. (???)

    AntwortenLöschen