Samstag, 31. Oktober 2009

nice try

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Vor einigen Monaten hat die AmCham (Amerikanische Handelskammer) für Kyiv eine Warnung vor vermehrtem Auftreten von Trickbetrügern herausgegeben, vor allem rund um touristische Einrichtungen und höherwertige, von Ausländern gerne frequentierte Hotels.
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Eine der gängigeren Maschen sei es, an einem Opfer vorbeizugehen, sich dann plötzlich überrascht zu bücken, und ein dickes Bündel Geldscheine aufzuheben. Das Opfer wird dann daraufhin angesprochen, ob er dieses verloren habe, und im Zuge einer längerwierigen Diskussion, zu welcher dann i.d.R. noch weitere Akteure ("zufällige" Passanten oder schon auch mal ein vermeintlicher Polizist) stoßen, genötigt seine Brieftasche vorzuzeigen, wie es alle anderen Umstehenden auch machen. Und schwupps, ist diese weg, und alles Publikum eiligst verschwunden.
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Genau dieses Schauspiel ist mir heute nebst dem Hyatt Hotel widerfahren. Allerdings konnte ich vermittels der international verständlichen Redewendung "F.ck you, A....loch!" rechtzeitig vermitteln, dass mir das Prozedere geläufig sei, und ich im Übrigen momentan keine Zeit hätte.
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Dieses Ereignis zeigt einerseits, wie punktgenau die Warnungen der AmCham sind (danke!), und andererseits aber auch, wie wichtig Sprachkenntnisse sind, und hier nicht nur die gepflegteren Ausdrücke!
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Mütter, seht Euren heranwachsenden Teenagern ihre Sprüche nach, man kann nie wissen, wozu sie einmal gut sein können!




Freitag, 30. Oktober 2009

Blauer Efeu in der polnischen Mythologie

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Sorry Folks, ich war einige Tage außer Landes, und hernach selbstredend so mit Arbeit eingedeckt, dass mir am Blog zu arbeiten einfach nicht mehr möglich war (außerdem grassiert hier so etwas wie eine Schweinegrippe-Epidemie, und mir ist auch schon ganz schlecht).
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Vielen Dank aber an jene Wahnisnnigen (wahnsinnig lieben), welche sich so zahlreich (!) an der Abstimmung beteiligt haben, ist eh was klares bei rausgekommen, gell? Und danke auch für die Kommentare, die richten auf und spornen an, weil ich doch nicht nur für'n Hugo schreibe, sondern zumindest auch noch für Anita und für Schwimu. Danke Euch zwei beiden!
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Um aber auf den Punkt zu kommen, hier nun so etwas wie eine Auflösung:
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Die GESCHICHTE ist als solche selbstverständlich wahr, denn sie ist erzählt, oder hier halt geschrieben, steht damit im Raum, ist wahrnehmbar geworden, und auch wahrgenommen.
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Den blauen Efeu hingegen gibt es in der wissenschaftlich belegbaren Realität nicht, zumindest nicht so wie er hier beschrieben wurde, nicht mit diesen Eigenschaften, nicht in der skizzierten Gegend, nicht mit den blauen Wurzeln ...
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So unglaublich klang die Sache aber nicht, sie war schließlich in einen sehr realistischen Rahmen gebettet, auch schön mit gemeinhin anerkannten "Wahrheiten" gespickt (z.B. dass sich die Hohe Tatra über Südpolen und Nordslowakei erstreckt).
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Das kleine Experiment zeigt einfach einmal mehr und sehr klar, dass jedes Ding mindestens zwei Seiten hat (meistens sogar mehr), die mitunter sehr unterschiedlich, ja sogar völlig gegensätzlich (vgl. "wahr" und "falsch") sein können. Das unterstreicht auch sehr eindrucksvoll das "eindeutige" Umfrageergebnis. Es kommt doch letztendlich nur auf den Standpunkt an, nicht? Erinnert mich im weitesten Sinne ein ganz klein wenig an den Film "Die Welle".
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Ich persönlich schließe daraus, dass, wenn immer jemand einen "anderen" Standpunkt vertritt als ich selbst, vor allem wenn ich diesen (meinen) als zwingend logisch erachte, er dafür wohl einen guten Grund haben wird (oder verrückt ist). Diesen "guten Grund" gilt es zu erkennen und zu verstehen, oder einfach die selbe Sache aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
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Das kann ja von Haus aus mal nicht wirklich schaden, vielleicht führt es zu einer entscheidenden neuen Erkenntnis, oder wenigstens dazu, dass wir mit Bestimmtheit behaupten können, unser Gegenüber sei tatsächlich nichts anderes als völlig verrückt!
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Montag, 19. Oktober 2009

Versuch über die Wahrheit

Der blaue Efeu




Der Name des blauen Efeu kommt nicht etwa von einer wahrnehmbar anderen Färbung seiner Blätter im Vergleich zu anderen Vertretern seiner Gattung (Hedera), sondern vielmehr daher, dass seine Wurzeln ab einer Vegetationsdauer von etwa 50 Jahren eine bläulich-violette Färbung annehmen, und übrigens - wie bei allen Efeu-Sorten - giftig sind.
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Im Gegensatz zu den in Europa weit verbeiteten Sorten des gemeinen Efeu (Hedera helix), welche ein Höchstalter von mehr als 400 Jahren erreichen können, wird der blaue Efeu nichteinmal halb so alt. Zudem ist sein Verbreitungsgebiet beschränkt auf Tallagen in der Slowakischen und Polnischen Hohen Tatra.
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Wie sich ein Vertreter dieser robusten und weit verbreiteten Gattung lediglich innerhalb engster geographischer Grenzen entwickeln konnte, und welches die spezifischen Rahmenbedingungen seines begrenzten Auftretens sind, gilt in der Botanik bis heute als ungelöstes Rätsel.
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In der volkstümlichen Mythologie der Region, vor allem in der Gegend des heutigen südlichen Polen kam der blaue Efeu immer wieder als Sinnbild für Dauerhaftigkeit, aber auch als Synonym für das Unheimliche, Unbestimmbare und Böse vor.
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Ist diese Geschichte wahr oder falsch? (googeln zwecklos, aber erlaubt) Abstimmung links oben. Auflösung folgt!

Sonntag, 18. Oktober 2009

Dein Jakobsweg!

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Der Jakobsweg, für manche ein Irrweg, für viele ein Umweg über 800 Kilometer zu einer vagen Idee von sich selbst, für einige der Weg ihres Lebens.
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Für meine Allerliebste ein lohnendes Ziel. Nein, nicht Santiago, sondern der Camino. Und womöglich weniger im spirituellen Sinne als vielmehr wegen der sportlichen Herausforderung? Wer weiß das schon zu sagen ...
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... aber, meine Liebste, dieses weiß ich mit Gewissheit:
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Deine Kraft, das Band zu halten zu allen die ein Teil von Dir sind, sei es um die halbe Welt, quer über den Atlantik und weiter, sei es bis an den Finnischen Meerbusen an die Gestade der Newa, an den Dnipro, den Don, die Save, oder auch nur an die Salzach, den Alter- oder Steinbach: sie ist mit Dir gewachsen, und längst bist Du hierin einer Löwin ebenbürtig.
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Deine Liebe, stets bei den Deinen zu sein, jenen die waren, jenen die sind und jenen die sein werden, ist unerschöpflich und unsterblich, höher als der höchste Berg und tiefer als das tiefste Meer. Sie ist selbstlos. Sie ist unschuldig. Sie verlangt nach nichts, und gibt alles.
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Deine Neugier nach dem, was wohl hinter dem Horizont unserer Erfahrungen liegen mag, Deine vorbehaltlose Begeisterung für die kleinen Wunder wie für jeden noch so fernen und großen Gedanken, und Dein Enthusiasmus dem Sternenstaub zu folgen bis zum Fundament des Regenbogens: damit gibst Du ein leuchtendes Beispiel dafür, wie einfach es doch ist, die Welt als einen lebenswerten Ort zu bewahren, ein Stück weit bunter zu machen, ganz ohne Farb- und Pinselstrich.
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Und all dieses ist ständig mehr und stärker und größer geworden, seit ich Dich kenne, woraus sich folgerichtig nur ein einziger, simpler Schluss ziehen lässt:
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Längst schon bist Du auf diesem, Deinem Camino unterwegs, und weit bist Du schon ausgeschritten, nur siehst Du es nicht, ganz so wie man die Schneeflocke kaum noch als Wunder begreift, wenn sie mitten im Winter fällt!
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So kannst Du getrost dem realen Camino entgegenblicken, er wird für Dich nicht mehr als ein schöner, langer "Walk" sein. Und wenn's denn so kommt wie's kommen soll, dann gehen wir ihn gemeinsam, versprochen!
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Alles Liebe zum Geburtstag!
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S.

Samstag, 17. Oktober 2009

The true Pantusha story

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Pantusha, das ist der Name einer Katze, oder besser gesagt des Monuments einer Katze, welches im Park rund um das "Golden Gate" in Kyiv errichtet ist, gleich gegenüber des Eingangs zum Restaurant Pantagruel.
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Anlässlich einer Stadtführung für Freunde, für welche ich ein junges Studentenpaar, Marina und Evgeny engagiert hatte, bekamen wir auf die Frage, woran dieses Monument wohl erinnern würde, folgende Geschichte zu hören:
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Diese Katze war zu Vorzeiten häufig im und um das westliche Haupttor an der Kyiver Stadtmauer anzutreffen, eben das heutige "Golden Gate". Reisende, die bis hierher gekommen waren, und der Katze ansichtig wurden, und sie sogar berühren konnten, waren von ihr bezaubert, und ihnen war Glück und Wohlstand beschieden. Außerderm wären sie auf immer durch ein unsichtbares Band mit der Stadt verbunden, und würden bestimmt wiederkehren.
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Das war eine so schöne und rührende Geschichte, dass wir alle sogleich der Bronzekatze über das metallene Köpfchen fuhren, und insgeheim den Schwur taten, ganz bestimmt wieder zu kommen (sogar ich, der ich ja ständig hier lebe).
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Und während uns diese Geschichte erzählt wurde, hatten sich ringsum Grüppchen und ganze Schlangen von Leuten gebildet, meistens Westeuropäer, aber wohl auch manche der wenigen Ukrainer welche Englisch verstehen, und sind staunend dem Zauber verfallen. Der Reihe nach wurde nun Pantusha gestreichelt, und auf so manchem Foto festgehalten ...
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Irgendwann sehr viel später dann habe ich eine ganz andere Geschichte gehört:
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Im Jahr 1995 wurde an einer Ecke des Parks das ital. Restaurant Pantagruel, benannt nach dem Sohn des Riesen Gargantula, beides Figuren aus der Feder des Schriftstellers François Rabelais, eröffnet.
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Die Katze Pantusha war der gute Geist des Hauses, ein Maskottchen sozusagen, welches völlig vertraut Zugang zu allen Bereichen des Lokals hatte, und sich gerne und oft zwischen den Gästen herumtrieb, welchen sie rasch an's Herz wuchs. Unglücklicherweise brannte das Pantagruel irgendwann völlig aus, wobei der armen Katze auch ihre sieben Leben nichts mehr halfen, und sie sang- und klanglos für immer in der Asche verging.
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Der Besitzer hat das Lokal restauriert. Der Katze aber hat er ein Monument erreichtet, gleich gegenüber dem Eingang, so dass man meinen könnte, sie sei auch heute noch da. Recht stolz schaut sie in den Gastgarten hinüber, und ignoriert den nur einen Steinwurf entfernten Yaroslav den Weisen, einstigen Großfürst von Kyiv.
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Eine noch romantischere Fassung derselben Geschichte erzählt, dass das Monument von den Stammgästen des Pantagruel finanziert wurde, weil das Lokal ohne Pantusha nicht mehr dasselbe war wie vorher. So haben sie sich ein kleines Fenster in die Vergangenheit offen gehalten ...
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Als Hobby-Philosoph stelle ich hier mal folgende These auf: Beide Geschichten sind wahr, weil sie unsere Seelen berühren. Vielleicht ist eine davon erfunden, das mag sein.
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Aber muss sie deshalb falsch sein?

Dienstag, 13. Oktober 2009

Schönberg im Kamptal, 10.-11. Oktober

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Die diesjährige Kulturfahrt nach Schönberg im Kamptal verlief ohne größere Zwischenfälle, vor allem aber ohne Performance unserer sangesfreudigen Amseln, was der Stimmung keinen Abbruch tat, eher im Gegenteil ...
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Hier ein Stimmungsbild, entstanden NACH unserer Rückkehr, also in Mundenham im schönen Innviertel (Oberösterreich). V.l.n.r.: Sabine, Willi mit Felix, Franz, Evelin, Silvia, Rudi, Ruth mit Kaffeetassen.
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Man muss ehrlich sagen: die Truppe hat schon mal schlechter ausgesehen! DANKE an unsere Amseln!
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Außergewöhnliche Steigerung gegenüber früheren Fahrten: für nächstes Jahr wurde bereits Termin und Ort des Geschehens verabredet, es geht am 1. Oktoberwochenende 2010 nach Rust am Neusiedlersee ...
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See you there, beim Heurigen!

Donnerstag, 8. Oktober 2009

wunderbares Dressing ...

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Habe fast vergessen, dass wir uns ja bei Kitchensecrets befinden. Wohl auch deshalb, weil ich ja Vegetarier geworden bin (zumindest bis auf Weiteres), und als solcher hauptsächlich auf diversen unverarbeiteten Gemüsen herumnage wie ein Feldhase.
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Hier aber eine kleine Köstlichkeit, die auszuprobieren sich lohnen könnte:
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Habe eben einen Salat gerichtet, in der Substanz bestehend aus Chicoree (geschnitten), Cocktailtomaten (halbiert) und etwas Fenchelknolle (geschnipselt). Der ist letztendlich ganz fein geraten, vornehmlich wohl auch wegen folgender Marinade:
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  • Balsamicoessig, drei, vier Schuss
  • etwa gleich viel Wasser
  • Meersalz, einen Seufzer
  • 1 TL Bayernsenf (für uns Ösis: Kremser)
  • o.k., einige Tropfen Kandisin
  • 2-3 EL Smetana 15 % (anstatt des Öls)

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Wer's nicht schon früher gesehen haben sollte: Smetana ist so etwas ähliches wie Sauerrahm. Ich verwende nur 15 %-igen. Hat garantiert weniger Fettgehalt als als das gleiche Dressing mit Öl (sparsam). Dafür bürge ich mit meinem Namen! (ich heiße übrigens Nepomuk, für die, die's nicht wussten)

Viel Spaß!



Geständnis oder Offenbarung?

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Als Philosophie-Lehrling im 1. Lehrjahr muss ich zugeben, noch nie etwas von Sartre, Kant oder Camus gelesen zu haben, dafür aber alle Bände von Asterix und so einiges von Charles Bukowski. Auch den ein oder anderen Mark Twain, gelegentlich Hesse und ab und an Lucky Luke.
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Wenn ich so recht überlege, war das alles ganz guter Stoff, und würde ich jederzeit wieder zugreifen.
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Denn von wem könnte man wohl mehr für's Leben lernen, als von Leutchen, welche sich einzig und allein davor fürchten, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen könnte?





Mittwoch, 7. Oktober 2009

Was sagt uns der Dunst einer Frittenbude?

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Trotz Regens und fortgeschrittener Stunde habe ich mich heute Abend zu Fuß auf den Weg zum Sportklub gemacht, um einige Runden im Pool zu drehen.
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Als ich den Platz der Unabhängigkeit überquerte, auf welchem 2004 die orangene Revolution ihren Siedepunkt erreichte, und ich an einer Gruppe junger Leute im Schutze eines Metro-Einganges vorbeikam, stieg mir der verlockende Duft von Pommes und Döner in die Nase. An dieser Stelle beginne ich mich mit der Frage zu beschäftigen, ob denn eine gesunde Ernährung, Sport in Maßen und ein grundlegend solider Lebenswandel es tatsächlich wert sind, auf derart profane Genüsse zu verzichten. Wozu? Um einen Takt älter zu werden?
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Vor dem Hintergrund meines derzeitigen Erkenntnisstandes als angehender, fakultativer und außeruniversitärer Philosophie-Student bin ich zu fogendem Ergebnis gelangt (und halte dies hier hauptsächlich für meine Kinder fest):
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Ganz klar und deutlich: JEIN!
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Soll heißen: NEIN, der Sinn liegt wohl nicht darin einen Takt älter zu werden, denn es kann uns - frei nach Miraculix - schon morgen ganz unvermutet der Himmel auf den Kopf fallen, und wir zählen die Radieschen von unten (sehr passend vor allem für Vegetarier).
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Und JA, es ist trotzdem wert sich an dem Genannten zu orientieren, um so gesund und frisch als möglich an jenen Horizont zu gelangen, an welchem uns der Himmel auf den Kopf fällt. Wann und wo das im Einzelfall sein wird, weiß nur das Orakel von Delphi zu sagen, welches bekanntlich der Kaiser Theodosius I per Edikt zum Schweigen brachte. Leider.
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ABER: sich gelegentlich eine Bosna oder ein Super-Mac Menü zuzuführen hat noch selten jemandem nachhaltig geschadet, und stellt zumindest klar, dass ungesunde Nahrungsmittel i.d.R. verdammt gut schmecken! (seufz) Es darf aber ruhig die Ausnahme bleiben ...
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Meine Pool-Runden habe ich dann gedreht, aber heute auf den Saunagang verzichtet, wegen Überfüllung derselbigen (es waren zwei Sportkollegen am Schwitzen) ...





Sonntag, 4. Oktober 2009

"ich liebe" (я люблю)

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Heute Morgen, 7:00 a.m. (hiesiger Zeit) eine Stunde Bugwellen ziehen im Pool des Sportklubs Olympus, dem ich kürzlich beigetreten bin (!), danach Sauna, hernach eiskalter Jet-Stream, dann zum Geschäftsfrühstück in's Interconti. (Dort gibt es Thunfisch am Buffet. Steht der nicht auf der roten Liste der bedrohten Tierarten? Ist es unmoralisch hier zu äußern, dass Thun verdammt gut schmeckt?)
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Vor dem obligatorischen Sonntagnachmittag im Büro noch schnell Mittagessen zubereiten. Rasch und einfach soll es sein, hatte eh schon professionelles Frühstück, also:
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Kohlsprossen (рассада) in etwas Wasser weichdünsten (das dauert dann aber doch, die verdammten Dinger sind hart wie Eichenholz), Meersalz und Pfeffer jew. im Ganzen d'rangeben. Wenn es unter uns bleibt, gebe ich noch zu, dass ich am Ende ein paar Tropfen steirisches Kürbiskernöl (gibt's hier in den Spezialitätenabteilungen) d'rübergeträufelt habe.
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Das war's auch schon: Kohlsprossen mit nix weiter! Welcher göttlichen Instanz ist es zu verdanken, dass derart schmackhaftes Grünzeug einfach so aus dem Boden wächst?
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Ich liebe!
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S.

P.S.: das mit den ".." zwischendrin ist auf den Umstand zurückzuführen, dass mir hin und wieder die Formatierung mit den Zeilenabständen völlig abhanden kommt; wie dem richtigerweise zu begegnen wäre weiß ich leider absolut nicht, aber mit den Punkten kommt's irgendwie hin ...

Samstag, 3. Oktober 2009

einmal Donbass und zurück

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Nachdem ich die ganze Woche auf Rundreise durch die östlichen Regionen der Ukraine war, muss ich feststellen, dass der Osten des Landes deutlich besser entwickelt und wohlhabender rüberkommt als der Westen. Kharkov, Zaporozhye, Dnepropetrovsk und Donezk sind als regionale Zentren schon recht beeindruckend, und zeigen was sie darstellen (wollen).
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Am 1. Oktober schließlich stand in Donezk der Besuch der Donbass Arena am Programm. Es spielten im Rahmen der Gruppenphase der Europe League Schachtjor Donezk gegen Partizan Beograd, das Schachtjor 4 : 1 für sich entschied, und sich damit an die Spitze der Gruppe J setzte.
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Mal davon abgesehen, dass ich mich diesem Sport nicht eben verbunden fühle, war das Arrangement im VIP Bereich mit angeschlossenem Restaurant und dezenter Kammermusik im Hintergrund doch gut auszuhalten. Für Speis und Trank war ausreichend gesorgt, alles sehr qualitativ, überraschend auch der gute Service.
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Ebenfalls im Stadion: Renat Achmetow, reichster Mann Europas, Besitzer des FK Schachtjor, Gönner der Region und Förderer der Partei der Regionen. Der Vorsitzende der Partei der Regionen und deren Kandidat für die kommende Präsidentenwahl, Viktor Yanukovych wurde in sowjetischer Manier durch den Stadionsprecher begrüßt.
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Traurig aber wahr: Donezk wird wohl überwiegend für Yanukovych stimmen, womit meine schöne Wahltheorie (siehe weiter unten) sogleich den Bach (hier: den Don) runtergeht.
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Die emotionalsten Augenblicke: bei jeder guten Kombination der Ukrainer fährt mir ein Schauer über den Rücken, ich zittere eigentlich für Partizan, aus persönlicher historischer Verbundenheit. Am Ende: Donezk gewinnt überlegen und hoch verdient, wird zum Gruppenersten, und rund um das Stadion wird ein Feuerwerk gezündet wie zu Silvester. Alle liegen sich in den Armen, auch ich mit den mich umgebenden Geschäftspartnern. Danach folgt ein Fest bis tief in die Nacht ...