Donnerstag, 12. November 2009

Obacht!

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HIER ENDE DER KOMFORTZONE
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Vor geraumer Zeit habe ich ja einen Psychotest absolviert, mit einer hiesigen Spezialistin und in englischer Sprache, um den allgemein sehr begehrten Ukrainischen Aufenthaltstitel (etwa so etwas wie die Amerikanische "green card") zu erlangen (ja, es gibt viele die unbedingt in dieses Land kommen wollen, um hier ihr lang ersehntes Glück zu finden!).
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Nahezu wäre ich daran gescheitert, weil ich auf die Frage, ob ich mich denn gelegentlich über das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer ärgern würde, wahrheitsgemäß mit "ja" geantwortet habe. Und nicht nur das, habe ich ausgeführt, sondern ich würde diesen anderen Verkehrsteilnehmern gelegentlich sogar regelrecht so lautstark wie erfolglos vorwerfen, sie seien der Straßenverkehrsordnung unkundig, eine Schande für ihr Vaterland und ein heillos versoffenes Pack, das die schwarze Pest als vergleichsweise harmloses Übel aussehen lassen würde.
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Kann es sein, hat mich die liebe Frau dann gefragt, dass Sie manchmal etwas abgespannt sind? (wie sie das auf Englisch gefragt haben könnte, ist mir heute nicht mehr erklärlich)
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Wie sie darauf käme, habe ich sie gefragt, und ich sei der ausgeglichenste Mensch überhaupt, und wie lange denn diese unwürdige Prozedur noch andauern würde.
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Woraufhin die weitere Befragung dann etwas ausführlicher ausfiel als ursprünglich zu befürchten war, und ich nur mit knapper Not einem umfangreicheren medizinischen Prozedere entging (einen halben Liter Blut hatte man mir zu diesem Zeitpunkt bereits abgenommen).
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Rückblickend betrachtet hatte die Analytikerin mit ihrer Analyse aber wohl recht: Was sagt ein derartiges Verhalten über mich selbst aus? Warum diese Emotionen in einer Situation, die ich nicht verändern kann? Könnte es sein, dass das ziemlich dämlich ist? Ja, könnte sein! Könnte man das im weitesten Sinne als erhaben anerkennen? Nein, keinesfalls!

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