Montag, 24. August 2009

Independence Day

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Am 24. August 1991 erlangte die Ukraine ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion, feiert also heuer den 18. Jahrestag dieses Ereignisses. Auf Kreschatik fand aus diesem Anlaß eine große Parade aller Waffengattungen statt.

Leider war der Ort des Geschehens so weitläufig abgeriegelt, dass ich mit der Kamera in keine vernünftige Perspektive kommen konnte. Vermutlich ging irgendwo in der Gegend der Präsident oder die Premierministerin oder gar beide um, so dass es wohl gut war nicht nährer d'ran zu sein, um nicht von den Funken, welche zwischen den beiden ständig sprühen, in Brand gesetzt zu werden.

Der Bildausschnitt unten stammt von der Aufstellung, etwa eine Stunde vor der Parade (9 Uhr Vormittag Kyiver Zeit). Es handelt sich wohl um eine Marineeinheit (denn sie machen einen eher verunsicherten Eindruck, da weder Wasser noch Fregatte in erreichbarer Nähe zu sein scheinen).




Also habe ich nach mehrmaligen, erfolglosen Versuchen, durch die Absperrung zu kommen, der Parade den Rücken gekehrt, und mich pflichtbewußt auf den Weg in's Büro gemacht.

Da ich dort heute der einzige war, ist es mir endlich gelungen, meine Siedlungskartons endgültig auszuräumen. Damit bin ich dann haarschaft an einem anderen Jahrestag vorbeigeschrammt: wir sind im Oktober 2008 von Fizkultury nach Kolektorna übersiedelt, und es hat nichteinmal ein Jahr gedauert, bis ich wieder alle Unterlagen sortiert hatte! (daraufhin genehmige ich mir heute ein Glas Rotwein und einen Saunagang)

Was die Philosophie anbelangt, so bin ich heute bei Seneca gelandet: "Von der Kürze des Lebens". Irgendwie denke ich am richtigen Weg zu sein, was die Literaturauswahl betrifft.

Am Holzweg dagegen bin ich mit meinen Sprachkenntnissen:

Habe eine übesetzte Nachricht für Ljudmila hinterlassen: "Obacht beim Hemden bügeln! So mancher Kragen ist nachtragend, was ich hernach beim Tragen auszubügeln habe!" (ist auf Deutsch ein schönes Wortspiel, auf Russisch möglicherweise eine Obszönität)

Als ich am Abend in die Wohnung zurückkehrte, fand ich eine seitenlange Entgegnung meiner lieben Haushälterin vor, auf Kyrillisch versteht sich. Werde darüber berichten, sobald ich jemanden gefunden habe, der sich das zu übersetzen traut.

Kulinarisch nix Neues: Restlessen nach einem verlängerten Wochenende (heute war ja Feiertag), also diverse Gemüse wie Champignons, rote Paprika, Zwiebeln u.s.w. leicht angebraten und schlussendlich mit Käsescheiben belegt und im Backrohr bei voller Glut (nennt man das so?) gratiniert. Freilich nicht ohne vorher etwas Olivenöl und Salz dranzugeben.

Sepp

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