Dienstag, 25. August 2009

Ljudmila schrieb ...

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eine ganz liebe Antwort auf mein Brieflein, und hat dieses ganz und gar nicht als Obsönität aufgefasst, sondern als eindeutig zweideutige Manöverkritik:

Das mit den Hemdkrägen tue ihr leid, liege aber wohl auch daran, dass es in meinem (gemieteten) Kleiderschrank an und ab etwas eng zugehe, und auch nicht ausreichend Kleiderhaken zur Verfügung stünden (auf Manager-Hochdeutsch: eindeutig Rückdelegation!)

Außerdem seien die weißen Hemden ohnehin schwer sauber zu bekommen, mangels Qualität des Waschmittels, was bei bunten Hemden nicht weiter auffiele, weil diese eben genau so bunt wären wie die diversen verbleibenden Ränder und Flecke. Es sei daher dringend anzuraten, doch zu "Vanish Oxi Action" zu greifen, welches zwar sauteuer sei, aber keinen Wunsch nach Sauberkeit offen ließe (Kostenpunkt: 120 Hrywna, also etwa 10 Euro; da sage noch einer, Werbung würde nicht wirken!)

Und wenn wir schon eben dabei wären so frei von der Leber weg zu plaudern, dünke es sie mir gleich auch mitteilen zu müssen, dass der Wischmob in die ewigen Wisch- respektive Mobgründe eingegangen sei, und ob es denn angemessen wäre und meine Zustimmung fände, einen neuen ebensolchen zu beschaffen.

Jegliche allenfalls verursachte Unannehmlichkeit täte ihr außerordentlich leid, aber so sei das nun mal eben.

Ich erkläre mich spontan mit sämtlichen Vorschlägen zur Verbesserung der Haushaltsführung in qualitativer Hinsicht vorbehaltlos einverstanden, und hinterlege schon mal eine größere Summe Geldes, harrend der Dinge, die sich da nun zum Besseren wenden mögen ...


Frühstück von heute morgen, nachdem ich etwa um halb vier Uhr ohne Grund aufgewacht war, und mich bis zum Morgengrauen mit Seneca beschäftigt habe:



Zwei mal Ciabatta, feste mit Butter bestrichen, einmal mit Käse und halbierten weißen Weintrauben belegt, und einmal mit Anchovis, die eigentlich seltener zum direkten Verzehr empfohlen werden, aber sich auf dieser Unterlage wunderbar ausnehmen. Dazu eine überreife Minitomate.

Begleitung: eine gute Tasse Tee, Marke "Greenfield - Spring Melody", eine zarte Frühlingsmischung diverser Schwarzteesorten, so gar nicht passend zur Jahreszeit, da es um und um schon merklich zu herbsteln beginnt, und die Kastanien schon ihre braunen und gelben Blätter abzuwerfen sich anschicken. Aber schmecken tut sie allemal, die Spring Melody.

Hernach, das muss auch gesagt werden, hatte ich noch Muße genug, eine alte. lieb gewonnene Krawatte, die ich seit Monaten nicht mehr getragen habe, weil das hintere Schlauferl einseitig sich abgelöst hatte (man konnte also das dünne Ende der gebundenen Krawatte nicht mehr hinter dem breiten Ende fixieren), zu nähen, und diese somit wieder tragfähig hinzukriegen.

Von anderen Schicksalsschlägen mal abgesehen, also ein recht gelungener Tag!

Sepp

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